Projektnummer: 2017 006
„180°C Wende“ von jungen Menschen für junge Menschen mit Schwerpunkt Prävention
1. Was ist Ihre Rolle in dem Projekt?
Mein Name ist Alparslan Korkmaz und ich bin Leiter und Koordinator der Maßnahme zur Berufsmarktintegration. Diese umfasst die Maßnahmen „Berufsweiser“, „Fit in den Beruf“ und die praktische Anwendung des Ganzen im „Pluskurs“.
2. Worum geht es in Ihrem Projekt?
Beim Modul „Berufsweiser“ wird das nötige Wissen über Berufsorientierung und beruflichen Werdegang vermittelt und festgehalten. Die Multiplikator:innen unterstützen unter der Betreuung von Coaches und Couchinnen die Teilnehmenden beim Erlernen der Anfertigung von Bewerbungen und Lebensläufen. Diese Durchführung verfolgt das Ziel, sowohl die Multiplikator:innen als auch die Hilfsfälle zu befähigen, selbstständig Bewerbungen und Lebensläufe zu schreiben. Die mentale Unterstützung erweist sich als sehr vorteilhaft und wirkt sich positiv auf die Haltung und Motivation der Jugendlichen aus. In manchen Fällen führen die Multiplikator:innen Simulationen von Bewerbungsgesprächen durch, um die Situation so realistisch wie möglich nachzustellen und den Hilfsfällen somit einen Einblick in das Geschehen zu ermöglichen. Die Ausbildungseinheit „Berufsweiser“ kann jederzeit in der pädagogischen Arbeit eingesetzt werden. Zudem haben wir einen Multiplikatoren-Pool von Absolvent:innen des Berufsweiser-Moduls, die weiterhin praktisch jungen Menschen beim Bewerbungsschreiben und der Berufsorientierung zur Seite stehen und junge Menschen ins Büro der 180-Grad-Wende lotsen, wo konkret Hilfe angeboten wird. Insgesamt wurden im Gesamtzeitraum 85 Multiplikator:innen im Modul Berufsweiser geschult. Die Multiplikator:innen konnten auch schon konkret Hilfestellung leisten, sodass erfolgreiche Bewerbungen zum Beginn einer Ausbildung oder zur Rückkehr ins Schulsystem beitragen durften. Diese aktiven Multiplikator:innen werden außerdem weiterhin ihre gleichaltrigen Freund:innen und Bekannten zur Teilnahme am Modul motivieren. Somit wird der Pool größer und eine Eigendynamik des Projekts setzt ein.
Im Modul „Fit in den Beruf“ werden die Multiplikator:innen im ersten Teil des Seminars durch geschulte Coaches und Coachinnen zu möglichen Hürden und Barrieren auf der Arbeitssuche nach erfolgreich abgeschlossener Schule, Ausbildung oder Studium sensibilisiert. Im weiteren Verlauf des Seminars wird aufgezeigt, woran sich der Erfolg in der Berufswelt messen lässt und wie jeder auf Grundlage seiner eigenen Stärken und Schwächen sowie Talente diesen Erfolg erzielen kann. Hier werden in Gruppenarbeiten die individuellen Eigenschaften ermittelt. Dabei wird u. a. der Talentkompass genutzt. Die Multiplikator:innen können durch dieses Vorgehen nicht nur Erkenntnisse über die eigene Persönlichkeit gewinnen, sondern erlernen auch Handwerkzeuge, die sie bei ihren Hilfsfällen anwenden können. Ebenso wurden Empowerment-Strategien beigebracht, um das Selbstbewusstsein und die Eigenwahrnehmung zu stärken. Abschließend werden im Seminar die Feinheiten des äußerlichen Eindrucks und die zunehmende Bedeutung von sozialer Kompetenz sowie der eigenen Persönlichkeit erläutert. Dabei erhielten die Multiplikator:innen Tipps und Ratschläge.
Der Pluskurs findet wöchentlich freitags im Kurs- und Schulungszentrum statt und ist nach vorheriger Anmeldung für jede und jeden zugänglich. Der Pluskurs wird von einem unserer Coachenden angeboten, die für diese Arbeit qualifiziert sind. Das Angebot teilt sich zum einen in ein Einzelberatungsgespräch, bei dem die persönlichen Fähigkeiten und Wünsche der Teilnehmenden ausgearbeitet werden, und zum anderen in die Gruppenarbeitsphase, in der Bewerbungen und Lebensläufe geschrieben sowie Vorstellungsgespräche simuliert werden. Die Teilnahme am Pluskurs ist zeitlich nicht begrenzt, so ist es den Teilnehmenden möglich, fortlaufend bis zum Start ins neue Berufs- oder Schulleben an dem Angebot teilzunehmen. Den Teilnehmenden werden zur Erstellung der Bewerbungsunterlagen Utensilien wie beispielsweise qualitativ hochwertige Bewerbungsmappen zur Verfügung gestellt. Seit Beginn der Maßnahme nehmen durchschnittlich 8 Teilnehmende am wöchentlich stattfindenden Angebot teil. Allein im letzten Halbjahr des Jahres 2017 konnten für 14 schwer vermittelbare Jugendliche Ausbildungsplätze gefunden werden.
3. Wer ist der Träger?
Träger ist das Jugendbildungs- und Sozialwerk Goethe e.V., welches im Jahre 2012 entstanden ist. Dieser Verein ist zugleich Träger der freien Jugendhilfe. Das bekannteste Projekt ist die Initiative 180-Grad-Wende. Diese arbeitet im Themenfeld Radikalisierungs- und Kriminalitätsprävention.
4. Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen?
Die Zielgruppe beschränkt sich primär auf Jugendliche und junge Erwachsene in der Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren. Es gibt jedoch besonders bei den Hilfsfällen teilweise Personen, die sich außerhalb dieser Altersgruppe befinden.
5. Welche Ziele möchten Sie verwirklichen?
Diese Maßnahme ist geleitet von unserer Erkenntnis, dass die Einbindung von perspektiv- und orientierungslosen jungen Menschen in Beruf und Schule wesentlich ist, um diese vor einem Abdriften in Kriminalität und Radikalität zu bewahren. Im Pluskurs erfolgt eine schnelle, unbürokratische Beratung und konkrete Hilfe, um den jungen Menschen Zugang zu Schulungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu gewähren. Das Angebot richtet sich an alle Jugendlichen und junge Erwachsene. Insbesondere aber an solche, die den Anschluss an Schule und Beruf verpasst haben und die sich schulisch und beruflich weiterentwickeln möchten und diesbezüglich Betreuung benötigen. Im Pluskurs werden die Teilnehmenden zur Aufnahme von Ausbildung und Schule motiviert. Ihnen werden auf ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugeschnittene mögliche Bildungswege aufgezeigt und sie werden bei ihrem jeweiligen Anschluss daran konkret begleitet. Das dabei angesetzte langfristige Ziel besteht darin, dass die Maßnahme zur Arbeitsmarktintegration eine Anlaufstelle für weitere Jugendliche ohne Perspektive und Orientierung wird, die durch das erfolgreiche Durchlaufen der Module und Teilnahme am Pluskurs den Schritt in das Berufsleben schaffen.
6. Auf welchen Zeitraum ist die Durchführung angelegt?
Unbestimmt.
7. Was wird für die Umsetzung benötigt?
Für einen reibungslosen Ablauf in der Umsetzung und Koordination binden wir professionelle Referent:innen ein. Damit verbunden sind Personal- und Raumkosten. Diese belaufen sich auf 10.000 € pro Jahr.
8. Warum sollte ich Ihr Projekt unterstützen?
Die Sorgen und Belange junger Menschen liegen uns allen sehr am Herzen. Wir sind ein zivilgesellschaftliches Engagement, das allein im vergangenen Jahr über hundertvierzig Jugendlichen weiterhelfen konnte. Unsere Maßnahmen sind zielgruppenorientiert und innovativ. Wir verfolgen einen Ansatz, der uns besonders kennzeichnet. Unsere Coaches,Coachinnen und Multiplikator:innen sind selbst Jugendliche aus den verschiedenen Stadtteilen und helfen ihresgleichen. Dadurch unterstützen wir Jugendliche, beruflichen Erfolg zu erlangen und stärken dadurch ein soziales Miteinander. Sie können mit Ihrer Unterstützung Jugendlichen helfen, die Hilfe am nötigsten haben. Daher sind Sie als Unterstützer :ingefragt. Helfen Sie uns!
„180-Grad-Wende“ von jungen Menschen für junge Menschen mit Schwerpunkt Prävention http://jubigo.de/projekte/